Heute stelle ich euch einen weiteren Favoriten aus meiner Küche vor: das Superkraut Petersilie. In unserem Garten explodieren die Petersilienbüsche im Moment geradezu und schon der Duft von Petersilie, wenn ich die Stängel abschneide, ist einfach großartig.
Ich bin nicht nur jetzt ein großer Fan dieses wunderbaren Krauts, es weckt auch Kindheitserinnerungen bei mir. Meine Großtante, die ich sehr gern hatte, hat oft ein Gericht namens Petersilienkartoffeln gekocht. Ich habe es geliebt! Das war eine Kartoffelsuppe mit ganz viel Petersilie, dazu gab es gewürfelten Schinken. Wenn ich daran denke, sehe ich mich noch in ihrer Küche sitzen und die Suppe löffeln.
Ab dem Frühjahr kommt bei mir Petersilie als Topping auf fast jedes Gericht. Nach der kargen Winterzeit freue ich mich immer über jeden grünen Farbtupfer auf meinem Teller. Und jetzt im Sommer, wenn es sie im Überfluss gibt, friere ich sie mir schon mal portionsweise ein (einfach klein hacken, in Schraubgläser füllen und ab in den Gefrierschrank damit), damit sich die Petersiliensaison etwas nach hinten ausdehnen lässt.
Und es steht meistens ein Glas selbstgemachtes Pesto im Kühlschrank. Das passt prima zu gedünstetem oder gebackenem Gemüse, in den sommerlichen Salat, zu Tomate-Mozzarella oder natürlich auch über die Pasta. Mein Lieblingsrezept habe ich dir mitgebracht. Viel Spaß beim Ausprobieren!
Wusstest du, dass Petersilie die reinste Vitamin-C-Bombe ist? Petersilie hat mit 160 mg pro 100 g mehr Vitamin C als jede Zitrusfrucht (52 mg pro 100 g). Du kannst mit dem Powerkraut also jetzt schon mal was für deine Abwehrkräfte tun.
Und was sagt die TCM?
Grüne Kräuter gehören grundsätzlich zum Frühling und stärken vor allem Leber und Gallenblase.
Die speziellen Wirkungen der Petersilie:
– Tonisiert das Milz-Qi → fördert den Appetit und die Verdauung
– Tonisiert das Blut über die Milz, die für die Blutproduktion zuständig ist → hilft bei Blut-Mangel (Anämie), die du z.B. an Mattigkeit, Schwindel, Gedächtnisstörungen (so wie Watte im Kopf), Blässe, Gedächtnis- oder Schlafstörungen erkennst
– Leitet Feuchtigkeits-Stagnationen aus → tschüss Wassereinlagerungen!
– Wirkt Leber-Qi-Stagnationen entgegen → dass deine Leber-Energie gestaut ist, merkst du vor allem an Verspannungen (Nacken, Schultern), Kopfschmerzen oder Reizbarkeit
– Achtung in der Stillzeit: zu viel Petersilie kann den Milchfluss stoppen
Du siehst, Petersilie ist nicht nur ein Klassiker, sondern auch ein wahres Heilmittel.
Und hier das Rezept für das Petersilienpesto:
Zutaten: 1 Handvoll Walnüsse, 2 Bund glatte Petersilie, 1 Knoblauchzehe, Abrieb und Saft einer halben Bio-Zitrone, ca. 125 ml Olivenöl, Salz, Pfeffer
Zubereitung: Walnüsse in einer Pfanne ohne Fett kurz anrösten (bis sie anfangen zu duften), Petersilie waschen, trockentupfen und von den groben Stielen befreien, alle Zutaten in ein hohes Gefäß oder einen Standmixer geben und zu einem leckeren Pesto verrühren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Je nach gewünschter Konsistenz mit Wasser und/oder Öl flüssiger/cremiger machen.
Varianten: Statt der Walnüsse kannst du auch Mandeln, Cashewnüsse, Sonnenblumenkerne oder Pinienkerne nehmen. Und wenn du das Pesto gern etwas würziger haben möchtest, kannst du es mit Parmesan pimpen. Wenn du mehr Schärfe magst, kann ein bisschen Chili sicher nicht schaden.
Aufbewahrung: Das Pesto in ein Schraub- oder Bügelglas geben. Damit es sich möglichst lange hält, mit einer Ölschicht bedecken und in den Kühlschrank stellen. Und ganz wichtig: Wenn du etwas Pesto aus dem Glas nimmst, immer mit einem sauberen Löffel reingehen!